„Homo faber“ (von Max Frisch) in der Schule
Jan 5th, 2008 by admin
Manchmal ist man gezwungen etwas zu lesen, etwa weil es als Schullektüre Pflicht ist, so wie in diesem Fall. Normalerweise macht mir das nichts aus, doch diesmal sollte es anders sein.
Nachdem wir die Verfilmung von „Homo faber“ (aus dem Jahr 1991) gesehen haben, war ich eigentlich noch zuversichtlich gestimmt, denn zumeist kann mich das Buch – im Vergleich zum Film – besser überzeugen. Aber schon nach den ersten Seiten der Lektüre von Max Frisch verflog meine Hoffnung.
Probleme bereitete mir vor allem der Schreibstil mit seinen unvollständigen Sätzen, der älteren Sprache insgesamt. Dass die Handlung immer wieder durch Rückblenden, Verweise und nachträglich hinzugefügte Meinungen unterbrochen wird, hilft auch nicht gerade beim Lesen, störte mich allerdings weniger.
Und so wollte ich „Home faber“ schon bald aus der Hand legen, doch ich hatte ja keine Wahl. Also „kämpfte“ ich mich zwei Tage lang durch die 203 Seiten und begleitete „Mister Faber“ auf seinen Stationen:
- Der Flugzeugabsturz in der Wüste.
- Der ungeplante Besuch seines alten Freundes Joachim auf einer Tabakplantage, der sich jedoch kurz vor ihrer Ankunft erhängt hat.
- Das Wiedersehen mit Ivy in Ney York, von der er sich zuvor schon per Brief getrennt hatte, die dies allerdings stur ignoriert.
- Die Schiffsreise nach Paris, wo er eine Konferenz besuchen will, auf der er Sabeth (eigentlich: Elisabeth, doch der Name gefällt ihm nicht) kennen lernt. Am Ende der Fahrt macht er ihr einen Heiratsantrag, scherzhaft!?
- Die erneute Begegnung mit Sabeth in einem Pariser Cafe.
- Die gemeinsame Autofahrt durch Italien und Griechenland nach Athen zu Sabeths Mutter Hannah, die Faber einstmals fast geheiratet hätte, wie sich herausstellt. Er hat sich zwischenzeitlich in Sabeth verliebt (sie auch).
- Der Schlangenbiss an Sabeth, die er in ein Athener Krankenhaus bringt, wo es zum Wiedersehen mit Hannah kommt: Seine ehemalige Freundin, Sabeths Mutter und er der Vater.
- Sabeths Tod. Ihm steht (nach weiteren Reisen quer über die Kontinente) eine Operation in Athen, wegen seiner Magenschmerzen, bevor: Vermutlich Magenkrebs…
Wie man sieht passiert Einiges und doch: ich fand Frischs Buch langatmig. Mir liegt es trotzdem fern „Homo faber“ schlecht zu reden, denn es gibt durchaus auch positive Meinungen. Es überzeugt mich schlicht nicht, eine rein subjektive Empfindung.